PCB (Polychlorierte Biphenyle) wurden in Deutschland von 1929 bis 1983 produziert. Aber erst in den 80er Jahren entstand ein Bewusstsein über die Gefahren von PCB, was zu einem Verbot führte. Seit 2001 ist der Einsatz von PCB weltweit verboten.
Sie fanden unter anderem als Holz-, Textil- und Lederkonservierungsmittel und als Desinfektionsmittel Verwendung. Weitere Anwendung für PCB gab es in industriellen Bereichen, wie der Farbenindustrie, bei elektrischen Anlagen und Systemen und im Baubereich.
PCB wurden in dauerelastischen Fugenmassen zwischen Betonelementen und Anschlussfugen von Fenstern, welche bis zu 30 % PCB als Weichmacher enthielten und in Klebstoffen, Kitten oder Anstrichstoffen eingesetzt. Auch sind sie in geschlossenen Bauteilen wie Transformatoren als Isolierflüssigkeit, in Kunststoffen z. B. als Kabelummantelung oder in Kondensatoren zu finden.
Neben diesen Primärquellen liegen sie in Gebäuden auch in sogenannten Sekundärquellen vor. Sie nehmen PCB aus der Raumluft oder durch den unmittelbaren Kontakt zu Primärquellen auf: Kunststoffe, Lacke, Staub.
PCB sind farblose, geruchlose, kristalline Feststoffe und zählen zu den organisch giftigen Stoffen. Sie sind toxisch und lassen sich bei betroffenen Gebäuden in der Raumluft nachweisen. In den PCB-Richtlinien der Bundesländer sind die Grenzwerte für die PCB-Konzentration in der Raumluft festgelegt, bei denen eine Sanierung zwingend vorgeschrieben ist. Räume mit über 3000 ng/m³ müssen sofort saniert werden.
Gesundheitsrisiken
Da PCB fettlöslich sind und sich in der Umwelt nicht abbauen, verteilen sie sich global und reichern sich in der Nahrungskette ständig weiter an. PCB werden über den Magen-Darm-Trakt, über die Haut oder auch durch Einatmen von Dämpfen aufgenommen, verteilen sich rasch im Körper und reichern sich im Fettgewebe an. Dort werden sie gespeichert. In größeren Mengen führen sie zu Vergiftungen und dramatischen Erkrankungen wie Chlorakne, Nervenstörungen, Leberschäden, Haarausfall und eine Häufung von Fehlgeburten. Schon bei geringen Mengen konnten als Langzeitauswirkungen Leber-, Milz- und Nierenschäden festgestellt werden. Besonders die Schilddrüse ist schon bei geringen PCB-Belastungen betroffen. Der Sexualhormonhaushalt und das Immunsystem werden gestört und es besteht der Verdacht auf krebserregendes Potenzial.